Angst

Angst ist die bestimmende Kraft bei Menschen. Sie begleitet uns überall hin, in jeder Situation und zu jeder Zeit. Angst ist das Instrument unseres Körpers, welches uns davor warnt etwas zu verlieren. Unser Leben, Gesundheit, Geld oder Wertgegenstände, andere Menschen, die uns Nahe stehen usw. Angst ist daher ein guter Ratgeber um uns vor Schaden zu bewahren. Dabei basiert Angst auf unseren Erfahrungen. Wenn wir bereits die Erfahrung gemacht haben, dass, wenn wir auf eine heiße Herdplatte fassen, uns die Finger verbrennen können, weist uns unsere Erfahrung darauf hin, dass wir Schaden nehmen könnten. Nagst daher durchaus wertvolle Eigenschaft, da sie versucht die körperliche, materielle und soziale Sicherheit zu gewährleisten. Jede Änderung unseres Status wird von Verlustangst begleitet. Sogar eine Verbesserung unseres Status führt dazu, dass wir Angst haben den neuen, besseren Status zu verlieren.

Angst hat jedoch auch negative Seiten und zwar dann, wenn sie auf Erfahrungen basiert, die uns in bestimmten Situationen behindern. Angst blockiert uns Neues zu entdecken und neue Erfahrungen zu sammeln.

Ein Beispiel

Fast alle Menschen haben Angst vor einer Gruppe von Menschen aufzutreten, anderen etwas zu sagen oder zu präsentieren. Die Gefahr dabei ist, dass wir nicht akzeptiert oder ernst genommen, ja im schlimmsten Fall sogar ausgelacht werden. Ein herber Verlust unseres bisherigen sozialen Status und damit auch unseres Selbstwertgefühls. Die Ungewissheit über den Ausgang unseres Auftritts bringt uns dazu derartige Situationen vermeiden zu wollen.

Angst kann nicht vollständig ausgeschaltet werden. Die einzige Möglichkeit weniger Angst zu haben ist die auf möglichst vielen Gebieten idealerweise positive Erfahrungen gemacht zu haben. Dies erhöht uns er Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen dahingehend, dass wir beruhigt auf die Vergangenheit zurückblicken können, wo wir vergleichbare Situationen erfolgreich gemeistert haben. Um unsere Angst zu überwinden benötigen wir Mut idealerweise gepaart mit einem guten Schuss Neugierde. Mut, der uns dazu veranlasst aus unserer Komfortzone, d.h. aus unserer vermeintlichen Sicherheit, auszubrechen um Neues zu riskieren. Mut basiert auf und nährt Selbstvertrauen, d.h. dass wir uns selbst vertrauen auch schwierige, unseren Status in Gefahr bringende Situationen erfolgreich bewältigen zu können.

Doch wir erreichen wir es in bestimmten Situationen weniger Angst zu haben?

Wie Versuche mit Arachnophobikern (Menschen, die Angst vor Spinnen haben) zeigen ist der beste Weg diese Angst zu überwinden die vorsichtige Konfrontation mit der angstauslösenden Situation. Diese lernen dabei, dass von einer Spinne keine Gefahr ausgeht und können anschließend mit Spinnen deutlich angstfreier umgehen.

Einen vergleichsweisen Ansatz verfolgen wir im Coaching. Der Coachee wird vorsichtig und Stufe um Stufe mit seiner typischen Angstsituation konfrontiert. Zuerst verbal, dann in Rollenspielen und anschließend in eher harmloseren Situationen in der Realität. Anschließend wird immer besprochen, wie sich die Situation angefühlt hat und wie das Ergebnis war. Der Coachee wird für seinen Mut durch Anerkennung belohnt. Sollte etwas nicht so gut geklappt haben, dann wird dies besprochen und Strategien erarbeitet um dies zu vermeiden. Der Coachee erhält dabei über die Zeit das Gefühl auch scheinbar gefährliche Situationen erfolgreich bewältigen zu können.

Eine einfache Möglichkeit ist es auch den Coachee zu bitten sich das „Worst Scenario“, also die schlimmste aller eintretenden Möglichkeiten dem „Best Scenario“ , also der besten aller eintretenden Möglichkeiten gegenüberzustellen und dann eine Entscheidung zu treffen.

Grundsätzlich hilft die Einstellung, dass Angst nicht unser Feind, sondern unser Freund und Ratgeber ist.

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