
Burn-out und Bore-out
„Ein Mensch sagt- und ist stolz darauf, er geh‘ in seine Pflichten auf.
Bald aber- nicht mehr ganz so munter, geht er in seinen Pflichten unter.“
(Eugen Roth)
Stress, Erschöpfung und Burnout haben in den letzten Jahren dramatisch zugenommen – und es ist leider kein Ende dieses Trends absehbar. Nahezu jeder kennt mittlerweile chronisch gestresste Menschen oder Burnout-Betroffene, sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld.
Der Druck und die Anforderungen an den Einzelnen nehmen stetig zu. In der Folge geraten auch immer mehr Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und letztendlich in die Burnout-Spirale. Daher begegnen wir diesem Thema immer mehr im beruflichen Umfeld.
Die Diagnose von Burnout ist allerdings eine ziemlich komplexe Problematik. So werden in der Literatur für Burnout ca. 130 verschiedene Symptome aufgeführt – und keines davon ist eindeutig.
Wenn wir die Zahl der beruflichen Fehltage betrachten, so stieg diese von 2012 bis 2016 von 19,97 Millionen auf 30,53 Millionen im Jahr. Da entsprechend bisher die Diagnose „Burn out“ „offiziell“ nicht gestellt werden konnte sind die Fehltage aufgrund von vier Diagnosen ermittelt worden: schwere Belastungs- und Anpassungsstörung, neurotische Störung, Ermüdung sowie Probleme bei der Lebensbewältigung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Dilemma erkannt und diesem nun ein Ende gesetzt indem sie klare Kriterien definiert und aufgelistet, die ab 2022 „offiziell“ sind: Darin beschreibt die WHO Burn-out als Krankheitssyndrom, das aufgrund von „chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird“ auftritt.
Bestimmte Persönlichkeitstypen, wie z.B. Perfektionisten und Menschen, die sich für unersetzbar halten, sind besonders Burn-out-gefährdet. Ebenso nach Harmonie strebende Menschen, die nicht Nein-Sagen können oder Menschen, die Anerkennung suchen und sich „komme was wolle“ beweisen wollen.
Bore-out bezeichnet ein Symptom, welches im Wesentlichen die gleichen diagnostischen Effekte hat wie Burn-out, jedoch andere Ursachen. Bore-out kommt durch systematische, dauerhafte Unterforderung zustande. Langeweile, empfundene Nutzlosigkeit und sinnlose oder stumpfsinnige Arbeit sind die Faktoren, welche eine Bore-out begünstigen.
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