Die Zeit nach Corona – Führung in Post-Corona-Zeiten

Wie verändert sich die Büroarbeit in der Nach-Corona-Zeit?

Zurück zum „alten“ Führungsstil? Business as usual? Das können Sie getrost vergessen.
Wenn Sie davon ausgehen, dass ihr Unternehmen langsam wieder zum alten Zustand (Präsenzbüro) zurückkehren wird, dann wird die Zukunft Sie wohl enttäuschen. Fast alle Unternehmen rechnen damit, dass zunehmend hybride Arbeitsmodelle Einzug in den Unternehmensalltag halten. D.h. Mitarbeiter werden auch weiterhin verstärkt im HomeOffice arbeiten. Je nach Funktion, Alter und Branche werden 25 bis 50% der Arbeitszeit zukünftig im HomeOffice stattfinden.

Die Mitarbeiter werden vor allem dann ins Büro kommen, wenn es wichtige und oder komplexe Dinge zu besprechen gibt und um die Kollegen:innen mal wieder zu treffen. Die Flexibilisierung der Büroarbeitszeit hat zur Folge, dass auch die bestehenden Büroflächen anders als bisher genutzt werden. Nicht nur, dass die Büroarbeitsflächen aus Kostengründen oft deutlich verringert werden, sondern der mit Pflanzen und Bilder der Kinder, Frau oder Hund angereicherte Büroarbeitsplatz gehört der Vergangenheit an. Statt dessen werden zunehmend mobile Büro-Containerlösungen in Großraumbüros eingesetzt. Mal sitzt man neben dem Kollegen aus dem Marketing, mal neben der Kollegin aus dem Einkauf. Das fördert zwar den fachlichen Austausch und das persönliche Kennenlernen über die Abteilungsgrenzen hinweg, führt aber zu einem Verlust der gewohnten Arbeitsumgebung und generell zu einem Verlust der Sicherheit und der Arbeitsatmosphäre. Feste persönliche Beziehungen zu Arbeitskollegen:innen werden schwieriger. Zudem erhöht es den Kommunikations- und Organisations- bzw. Abstimmungsaufwand innerhalb von Abteilungen/Teams.

Das klassische Präsenzbüro wird seine Bedeutung verändern. Aus dem alltäglichen Gang zum Arbeitsplatz um dort seine Leistung zu erbringen und mit Kollegen:innen zu reden wird ein Kommunikations-Hub, d.h. eine Plattform für den kommunikativen, sozialen und kreativen Austausch, der eben im HomeOffice nur schwer oder gar nicht funktioniert.

Aber was bedeutet das für die Unternehmen und deren Führungskräfte?

Führungskräfte müssen sich darauf einstellen, dass sich aus einer eher fach- und leistungsbezogenen Arbeitsgemeinschaft eine Sozialgemeinschaft entwickelt, die vermehrt dem Auffrischen und der Pflege der sozialen Beziehungen dient. Das „Ins-Präsenzbüro-gehen“ wird somit deutlich mehr Erlebnischarakter bekommen. Dementsprechend sollte auch die Büroinfrastruktur sich den geänderten Bedürfnissen anpassen. Bereits schon heute beginnen Unternehmen damit die bestehenden Büros aufzupeppen und umzugestalten. Es reicht nicht nur einen Tischfußball-Kicker aufzustellen. Auch Sitzecken für kreative Besprechungen sind nur der Anfang. Der Trend geht zu gemütlichen und angenehm gestalteten Gruppenräumen für das „Socialising“ und das Arbeiten im und mit dem Team.

Führungskräfte sind gut beraten, wenn sie ihren Mitarbeitern Zeit geben sich mit Kollegen:innen auszutauschen und das nicht nur über betriebliche Inhalte. Empfehlenswert ist es nicht nur die Teams zu Arbeitssitzungen in das Präsenzbüro zu rufen, sondern auch ein oder zwei Tage anzuberaumen, wo alle Mitarbeiter:innen im Büro anwesend sein müssen, um den „Teamspirit“ zu pflegen und die Kommunikation untereinander zu fördern.

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