Eintunen

„Eintunen“ bedeutet sich in jemanden hineindenken und mitfühlen zu können. Voraussetzung für ein gutes, verständnisvolles Coaching ist das Verhältnis von Coach zu Coachee. Mitgefühl ist dabei die Basis für die Nachvollziehbarkeit der Beweggründe und ein tiefes Verständnis für die aktuelle Situation des Coachees.

Coaches, die über einen breiten beruflichen als auch privaten Erfahrungsschatz verfügen, fällt es erfahrungsgemäß leichter sich in ihr Gegenüber eintunen zu können. Die Gründe hierfür sind so schlicht wie ergreifend. Nur dann, wenn ich bereits eine ähnliche Situation erlebt habe wie der Coachee, bin ich in der Lage diese auch wirklich nachzufühlen. Grund dafür sind die in uns vorhandenen Spiegelneuronen. Diese erlauben uns die vom Coachee geschilderte Situation in uns aufleben zu lassen, fast so als wäre sie real. Neuere Forschungen zeigen, dass unser Gehirn dabei fast die gleichen Gehirnareale aktiviert, wie in einer vergleichbaren realen Situation. Wir tauchen sozusagen in die Erlebniswelt unseres Gegenübers ein und verstehen seine Emotionen.

„Fühlen heißt verstehen“
(Wim Hoeff)

Die Eigenschaft viele unterschiedliche Situationen schon erlebt zu haben, nennt sich auch Feldkompetenz, d.h. ich kann mich auf diesem emotionalen Feld kompetent einfühlen.

Wenn wir uns eintunen können neigen wir leider auch dazu, die damals von uns beschrittene Lösung, sofern diese erfolgreich war, empfehlen zu wollen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass, auch wenn wir eine Situation unseres Coachees zu verstehen glauben, es dennoch bezüglich der „optimalen“ Lösung individuelle Unterschiede geben kann. Sie sollten sich also davor hüten Ihren Weg als die eine sinnvolle Vorgehensweise zu empfehlen.

Den Mund zu halten, auch wenn Sie der festen Überzeugung sind, dass Sie die Lösung des Problems Ihres Coachees kennen, ist eine der größten Herausforderungen in der Arbeit als Coach. Eine weitere überaus wichtige Eigenschaft ist es den Coachee nicht indirekt durch subtile Fragen auf die von mir empfohlenen Lösung hinführen zu wollen.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert